Erklärung Ausgleichskosten
Ausgleichskosten entstehen, wenn sich Prognose und Realität bei der Stromerzeugung unterscheiden – was gerade bei Erneuerbaren unvermeidlich ist. In der Direktvermarktung muss LUOX Energy als Bilanzkreisverantwortlicher sicherstellen, dass eingespeister Strom mit der am Vortag gemeldeten Prognose übereinstimmt. Kommt es zu Abweichungen – etwa durch Wetterumschwünge oder kurzfristige Ausfälle von Erzeugungsanlagen – muss Strom am Intraday-Markt zugekauft oder verkauft bzw. Ausgleichsenergie in Anspruch genommen werden. Die dadurch entstehenden Ausgleichskosten werden anteilig auf alle im Leistungspool zusammengefassten Anlagen verteilt.
Kostenstruktur und Verteilung
Die Ausgleichskosten setzen sich im Wesentlichen aus zwei Komponenten zusammen:
- Intraday-Kosten: entstehen durch kurzfristige Handelsaktivitäten am Intraday-Markt zur Korrektur von Prognoseabweichungen.
- Ausgleichsenergiekosten: entstehen, wenn die nach den Intraday-Korrekturen noch verbleibende Abweichungen durch den Netzbetreiber über Ausgleichsenergie ausgeglichen werden.
Diese Kosten werden anteilig auf alle Anlagen im Leistungspool verteilt, abhängig von der installierten Leistung der Anlage und einem von der Erzeugungsart abhängigen Gewichtungsfaktor:
- PV Gewichtsfaktor = 1,00
- Windkraft an Land Gewichtungsfaktor = 0,35
- Biogas Gewichtungsfaktor = 1,00
- Wasserkraft Gewichtungsfaktor = 1,00
Beispielhafte Berechnung der Ausgleichskosten
Angenommen, du hast eine PV-Anlage mit einer installierten Leistung von 80,45 kWp. Auf deiner Direktvermarktungsabrechnung für den Abrechnungszeitraum August 2025 werden tatsächliche Ausgleichskosten für Juli 2025 in Höhe von 24,94 € ausgewiesen. Diese Kosten berechnen sich aus der installierten Leistung deiner Anlage (80,45 kWp) * Gewichtungsfaktor (1,00 für Photovoltaik) * Ausgleichskosten pro kWp für den Monat Juli 2025 (0,31 €/kWp).
Transparente Abrechnung bei LUOX Energy
Bei der LUOX Direktvermarktung profitierst du von unserem transparenten Modell, welches ohne versteckte Margen oder Risikoaufschläge auskommt. Die angefallenen Ausgleichskosten werden wie beschrieben auf alle Anlagen im Vermarktungspool aufgeteilt und ohne Aufschläge durchgereicht. In deiner monatlichen Rechnung zeigen wir die Ausgleichskosten und garantieren damit volle Transparenz.
Wie entstehen Ausgleichsenergiekosten?
Trotz der aktualisierten Prognosen bleibt in der Regel eine Abweichung zur tatsächlichen Einspeisung bestehen. Die Strommengen hinter diesen Abweichungen werden dann vom Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) als sogenannte Ausgleichsenergie zur Verfügung gestellt. In jeder Viertelstunde kann das Portfolio entweder überdeckt (die realisierte Einspeisung ist größer als unsere prognostizierte Einspeisung) oder unterdeckt sein (die realisierte Einspeisung ist geringer als unsere prognostizierte Einspeisung). Wenn unser Portfolio überdeckt ist, vergütet der ÜNB die verkaufte Menge gemäß des sogenannten reBAP Preises. Bei Unterdeckung kauft LUOX Energy die unterdeckte Menge gemäß reBAP.
Die Differenz zwischen dem reBAP-Preis sowie dem DayAhead-Preis ergibt die Ausgleichsenergiekosten.
Kosten durch den IntraDay-Handel
Für den Day-Ahead Handel erstellen wir am Vortag bis 12:00 Uhr eine Prognose der zu erzeugenden Energiemenge für den Folgetag. Aufgrund der volatilen Eigenschaften von Wind und Sonne aber auch z.B. von ungeplanten Wartungsfenstern kommt es zwangsläufig zu Abweichungen der tatsächlichen Einspeisung von der zuvor abgegebenen Prognose. Unsere Prognosen werden permanent mit neuen Wetterdaten und auf Basis der Live-Daten der Anlagen aktualisiert und mehrmals täglich handeln wir am sogenannten IntraDay Markt der Strombörse, um die Aktualisierungen zu reflektieren. Das primäre Ziel ist es, das Ergebnis für unsere LUOX Kunden zu optimieren. Prinzipiell können dadurch Gewinne oder Verluste erzielt werden.
Die Unterschiede zwischen Day-Ahead- und Intraday-Markt
Der Spotmarkt für Strom ist ein Markt für den kurzfristigen Handel mit elektrischer Energie. Händler können so ihre Prognoseabweichungen ausgleichen. Zum einen beinhaltet der Spotmarkt den Day-Ahead-Markt, an dem Stromgeschäfte einen Tag vor Lieferung abgeschlossen werden. Der Intraday-Markt hingegen bietet die Möglichkeit, bis 30 Minuten vor Lieferung Strom zu handeln.
Neben den verschiedenen Vorlaufzeiten unterscheiden sich der Intraday-Markt und der Day-Ahead-Markt durch die Handelsform. Am Day-Ahead-Markt findet ein Auktionshandel statt. Marktteilnehmer können Kaufsangebote und Verkaufsangebote nach Volumen und Preislimit bis 12 Uhr des Handelstages abgeben. Auf Basis aller Gebote wird der Preis für jede Viertelstunde des Folgetages bestimmt.
Besonderheiten des Intraday-Markts
Am Intraday-Markt findet ein kontinuierlicher Handel statt. Passt ein Gebot mit einem Angebot preislich zusammen, kommt es unmittelbar zum Geschäftsabschluss. Dadurch kann der Preis je nach Handelszeit für das gleiche Produkt abweichen.
Der Intraday-Handel von Strom erfolgt sowohl an Spotmärkten wie der EPEX Spot als auch im OTC-Handel (Over-the-Counter), bei dem außerbörslich ausgehandelte Verträge zwischen Stromkäufern und -verkäufern abgeschlossen werden. Dieser Handel umfasst den kontinuierlichen Kauf und Verkauf von Strom, der noch am gleichen Tag geliefert wird, und wird daher auch als kurzfristiger Stromgroßhandel bezeichnet.
Beim Intraday-Handel werden Stromlieferungen in 15-Minuten- sowie Stunden-Blöcken gehandelt. Standardisierte Blockgebote umfassen den Baseload für die Stunden 1 bis 24 und den Peakload für die Stunden 8 bis 20 an Wochentagen. Eine Position kann bis zu 5 Minuten vor Lieferbeginn gehandelt werden.
Die Preisspanne für eine Megawattstunde reicht von -9.999 Euro bis 9.999 Euro. Wie der Day-Ahead-Handel findet der Intraday-Handel anonymisiert und an jedem Tag im Jahr statt, wobei Strom aus konventionellen und erneuerbaren Energieträgern gleichberechtigt gehandelt wird.
Im Unterschied zum Day-Ahead-Handel werden die Preise im Intraday-Handel im "Pay-as-bid"-Verfahren ermittelt, bei dem für jede Transaktion genau der bezuschlagte Preis gilt. Dies führt zu unterschiedlichen Preisen für das gleiche Produkt je nach Handelszeitpunkt. Lediglich bei den Intraday-Auktionen gilt der markträumende Preis.
Primär dient der Intraday-Handel dazu, Fehlmengen oder Überschüsse im eigenen Bilanzkreis durch kurzfristige Handelsaktivitäten auszugleichen, um Ausgleichsenergiekosten zu reduzieren. Zudem ermöglicht er die bedarfsgerechte Produktion von Strom, was sowohl gewinnbringend als auch systemstabilisierend wirkt. Der Intraday-Handel ist besonders wichtig, um unvorhersehbare Änderungen in der Stromproduktion und -nachfrage über marktliche Mechanismen aufzufangen, bevor der Einsatz von Regelenergie notwendig wird.
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