Die meisten Stromkunden beziehen ihren Strom mit einem fixen Stromtarif zu monatlich gleichen Raten. Der Strompreis an der Börse schwankt hingegen stündlich, je nachdem, wie viel günstiger oder teurer Strom für die jeweiligen Zeitfenster verfügbar ist und wie viel von den Verbrauchern nachgefragt wird.
Ein dynamischer Stromtarif ermöglicht es Stromkunden, diese stündlichen Preisschwankungen zu nutzen, um die eigenen Stromkosten zu senken. Dies funktioniert besonders gut, wenn Stromkunden ihren Verbrauch an die stündlichen Strompreisentwicklungen anpassen können. Was viele nicht wissen: Die stündlichen Strompreise an der Börse werden schon am Vortag festgelegt. Das ermöglicht es Stromkunden, ihren Verbrauch zu planen und günstige Zeitfenster zu nutzen.
Stündliche Strompreise bereits am Vortag veröffentlicht
Wer denkt, Strompreise würden spontan entstehen, liegt falsch: Am sogenannten Day-Ahead-Markt werden die Preise für jede Stunde des nächsten Tages bereits heute festgelegt. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle – von der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien über das Wetter bis hin zu geopolitischen Entwicklungen.
Der Day-Ahead-Markt ist Bestandteil des europäischen Stromhandels. Täglich reichen Stromerzeuger und Stromhändler bis mittags ihre Preis- und Mengengebote für jede Stunde des nächsten Tages ein. Parallel melden auch Verbraucher bzw. Händler ihre Nachfrage. Die Börsenplattform (in Deutschland z. B. die EPEX Spot) ermittelt daraus für jede einzelne Stunde des folgenden Tages den sogenannten Markträumungspreis. Dieser entspricht stets dem höchsten Angebotspreis, welcher zur Deckung der Nachfrage benötigt wird. Dieser Preis wird für den Folgetag ermittelt und ist öffentlich zugänglich.
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Welche Faktoren beeinflussen die Höhe der Börsenstrompreise?
Grundsätzlich unterliegen die Strompreise den üblichen Marktmechanismen. Bei hohem Angebot von günstigem Strom und einer geringen Nachfrage sinkt der Preis. Ist die Nachfrage jedoch hoch und das Angebot niedrig, steigt der Preis entsprechend. Dabei gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die auf diese Marktentwicklungen Einfluss haben können.
1. Verfügbarkeit erneuerbarer Energien
Wind- und Solarstrom haben keine Brennstoffkosten und stehen bei ausreichender Produktion günstig zur Verfügung. Bei starkem Wind oder sonnigem Wetter kann ein Überangebot an erneuerbarem Strom entstehen – die Preise sinken teilweise deutlich. Umgekehrt: Bei Dunkelflauten fehlen günstige Erzeuger, konventionelle Kraftwerke (z. B. Gaskraftwerke) springen ein, wodurch die Preise oft steigen.
2. Steigende Kosten für fossile Energieträger
Wie oben beschrieben, treiben fossile Energiequellen im Strommix den Strompreis oft nach oben. Grund dafür sind vor allem die aktuellen Marktpreise der jeweiligen Energieträger (Gas, Kohle). Der CO2-Preis dürfte die fossilen Energiepreise in den kommenden Jahren zusätzlich ansteigen lassen.
3. Temperatur und Nachfrage
Besonders warme oder kalte Tage können die Nachfrage für Heiz- und Kühlenergie beeinflussen und so für einen Preisanstieg sorgen.
4. Netzengpässe und Infrastruktur
Netzengpässe und Systemrestriktionen führen nicht unbedingt zum Blackout, können aber das verfügbare Stromangebot reduzieren. Auch wenn genug Strom produziert wird: Wenn das Netz an seine Grenzen kommt, können bestimmte Stromquellen nicht einspeisen. Das wirkt sich ebenfalls auf die Preisbildung aus – regional wie national.
Seit April 2024 können Stromkunden auch ihre Netzentgelte zu variablen Konditionen bezahlen und so Zeitfenster mit einem hohen Stromangebot nutzen. So entlasten sie die Netze und sparen zusätzlich Kosten.
5. Stromimporte und -exporte
Deutschland ist Teil eines integrierten europäischen Strommarkts. So können Importe von günstigem Strom aus dem europäischen Ausland die nationalen Strompreise senken. Gleichzeitig können Exportanreize in Zeiten hoher Preise im Ausland den heimischen Marktpreis steigen lassen.
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