Sonstige Direktvermarktung oder geförderte? – Unterschiede und Vorteile

letzte Aktualisierung:

10.9.2025

Die sonstige Direktvermarktung gewinnt in der Energiewirtschaft zunehmend an Bedeutung. Sie richtet sich an Betreiber:innen von Photovoltaik-, Wind- oder Biogasanlagen, die keine EEG-Förderung erhalten – sei es, weil ihre Anlage nach 20 Jahren aus dem Förderzeitraum herausfällt oder weil sie bewusst ohne staatliche Zuschüsse gebaut wurde.

Das Besondere: Anders als in der geförderten Direktvermarktung mit Marktprämie eröffnet die sonstige Direktvermarktung zusätzliche Flexibilitätsoptionen. Denn hier darf nicht nur Strom aus der eigenen Anlage vermarktet werden, sondern auch günstig eingekaufter Netzstrom, der in einem Speicher zwischengelagert und später zu hohen Börsenpreisen wieder eingespeist wird.

Für einige Betreiber:innen bedeutet das: neue Einnahmequellen, mehr Unabhängigkeit und eine höhere Wirtschaftlichkeit.

Was ist sonstige Direktvermarktung?

Die Direktvermarktung beschreibt grundsätzlich den Verkauf von Strom aus erneuerbaren Energiequellen am Energiemarkt. Während in der EEG-geförderten Direktvermarktung die Marktprämie eine gesetzlich zugesicherte finanzielle Absicherung bietet, entfällt dieser Förderbetrag in der sonstigen Direktvermarktung.

Die Einnahmen richten sich hier ausschließlich nach den Börsenstrompreisen. Das ist zunächst ein Nachteil, bringt aber auch gewisse Vorteile mit sich.

Der besondere Vorteil: Netzstrom speichern und gewinnbringend vermarkten

Ein entscheidender Unterschied zur EEG-geförderten Direktvermarktung: In der sonstigen Direktvermarktung sind Betreiber:innen nicht mehr an die gesetzlichen Auflagen für die Vermarktung des erneuerbaren Stroms aus der eigenen PV- oder Windanlage gebunden. So kann neben dem produzierten Überschussstrom auch günstiger Netzstrom (grün oder grau) in ein und derselben Batterie gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingespeist werden – beispielsweise dann, wenn die Börsenpreise hoch sind. In der geförderten Direktvermarktung ist das in dieser Form derzeit noch nicht möglich.

In Kombination mit einem dynamischen Stromtarif wie LUOX Dynamisch entsteht so ein zusätzlicher Hebel zur Einnahmenoptimierung:

  • Strom produzieren und günstig aus dem Netz beziehen, den Batteriespeicher aufladen
  • Zu Spitzenpreisen wieder ins Netz abgeben
  • Kombination mit Eigenverbrauch für maximale Wirtschaftlichkeit

Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Ratgeber-Artikel zur Direktvermarktung mit PV-Anlage und Batteriespeicher.

Unterschiede zwischen sonstiger und geförderter Direktvermarktung

Geförderte Direktvermarktung (EEG)

  • Marktprämie bietet bei Preisschwankungen gewisse Sicherheit
  • Nur Strom aus Anlagen für erneuerbare Energien wird vermarktet
  • Pflicht ab 100 kWp, freiwillig darunter
  • 20 Jahre EEG-Förderung

Sonstige Direktvermarktung

  • Keine Absicherung durch die Marktprämie, aber dafür mehr Flexibilität
  • Auch günstiger Netzstrom kann mit einem dynamischen Stromtarif gespeichert und zu besseren Preisen vermarktet werden
  • Für alle Anlagengrößen möglich
  • Geeignet für neue und Post-EEG-Anlagen

Post-EEG als Sonderfall der sonstigen Direktvermarktung

Viele Betreiber:innen stehen nach 20 Jahren EEG-Förderung vor dem Problem sinkender Einnahmen. Zwar gibt es seit 2020 eine Anschlussregelung, die eine Vergütung zum Jahresmarktwert Solar garantiert, doch liegt diese meist deutlich unter den Marktpreisen.

Mit der sonstigen Direktvermarktung können Betreiber:innen:

  • die Wirtschaftlichkeit ihrer Ü20-Anlagen sichern,
  • Strompreise aktiv nutzen,
  • durch Speicherlösungen die Einspeisung in hochpreisige Stunden verlagern.

Für wen lohnt sich die sonstige Direktvermarktung?

  • Betreiber:innen von Post-EEG-Anlagen: Nach Ablauf der 20-jährigen Förderung ist die sonstige Direktvermarktung oft attraktiver als die gesetzliche Anschlussvergütung (Jahresmarktwert Solar).
  • Neue Anlagen ohne EEG-Förderung: Wer bewusst auf staatliche Unterstützung verzichtet, kann durch schwankende Strompreise nutzen und erzeugte Energie zusammen mit Strom aus dem Netz speichern und vermarkten.
  • Gewerbliche Anlagen mit Speicher: Besonders in Kombination mit einem dynamischen Stromtarif, Batteriespeichern, Wärmepumpen oder Ladeinfrastruktur entstehen hier große Flexibilitätsspielräume.

Fazit: Sonstige Direktvermarktung – eine interessante Alternative

Die sonstige Direktvermarktung ist mehr als nur eine Alternative nach Ablauf der EEG-Förderung. Sie eröffnet neue Geschäftsmodelle für Betreiber:innen von PV-, Wind- oder Biogasanlagen, die Flexibilität und Marktchancen aktiv nutzen wollen.

Wer Batteriespeicher und intelligente Steuerungssysteme einbindet, kann nicht nur den Eigenverbrauch optimieren, sondern auch günstigen Netzstrom einkaufen und zu Spitzenpreisen verkaufen – ein Vorteil, den es in der geförderten Direktvermarktung so bislang noch nicht gibt. Mit der möglichen Einführung einer Pauschaloption könnte sich das eventuell

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