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Fragen zur Direktvermarktung
Wird die Leistung meiner PV-Anlage auf 60% reduziert? - alles zur Wirkleistungsbegrenzung
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Fragen zur Direktvermarktung
Wird die Leistung meiner PV-Anlage auf 60% reduziert? - alles zur Wirkleistungsbegrenzung
Am 31. Januar 2025 wurde das Solarspitzen-Gesetz verabschiedet, das unter anderem die Wirkleistungsbegrenzung für neue Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) wieder einführt. Die neue Regelung ist seit dem 1. März 2025 in Kraft und betrifft vor allem Neuanlagen.
Die gesetzlich vorgeschriebene Wirkleistungsbegrenzung regelt, wie viel Solarstrom eine neue PV-Anlage ins Netz einspeisen darf. Sie wurde eingeführt, um Überlastungen des Stromnetzes zu vermeiden – vor allem an sonnenreichen Tagen mit hoher Einspeisung. Durch die Wirkleistungsbegrenzung wird die Einspeiseleistung der betroffenen Anlagen gedrosselt, sodass Solarspitzen abgeflacht und die Netze entlastet werden können.
Mit dem neuen Gesetz gilt für alle neuen PV-Anlagen eine Einspeisebegrenzung auf 60 % der installierten Leistung – sofern sie nicht mit einem Smart Meter (auch: intelligentes Messsystem - iMSys) und einer zertifizierten Steuerbox ausgestattet sind. Ohne diese Geräte können die Solaranlagen nicht netzdienlich betrieben und im Falle einer Überlastung temporär vom Netz genommen werden.
Wer hingegen einen Smart Meter und eine Steuerbox nutzt, kann weiterhin 100 % der erzeugten Leistung einspeisen.
Die Regelung bezieht sich fast ausschließlich auf Neuanlagen, welche nach dem 1. März 2025 in Betrieb genommen werden. Die meisten bestehenden PV-Anlagen bleiben von der neuen Begrenzung unberührt. Anlagen, für die bereits in der Vergangenheit eine Wirkleistungsbegrenzung galt, könnten allerdings unter gewissen Umständen betroffen sein.
Betreiber können die neue 60-Prozent-Regel umgehen, indem sie einen Smart Meter und eine Steuereinrichtung installieren – Diese intelligenten Messsysteme ermöglichen eine präzise Messung und Steuerung der Einspeisung.
Sobald die Anlage durch den Netzbetreiber über den Smart Meter und angebundene Steuerungseinrichtung steuerbar ist, fällt die 60-Prozent-Begrenzung weg, und es darf weiterhin die volle Leistung eingespeist werden.
Zusätzlich zur neuen Wirkleistungsbegrenzung wurde mit dem Gesetz eine weitere Änderung beschlossen: Neuanlagen erhalten keine Einspeisevergütung mehr, wenn der Strompreis an der Börse negativ ist. Ähnlich wie bei der Wirkleistungsbegrenzung spielt auch bei dieser Gesetzesänderung die Entlastung der Netze eine entscheidende Rolle. Durch den Wegfall der Einspeisevergütung erhalten betroffene Anlagenbesitzer zu Zeiten hoher Netzauslastung geringere Einnahmen für ihren eingespeisten Strom.
Wirtschaftlich sinnvoller ist es für diese Anlagen, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen oder ihn zu einem späteren Zeitpunkt ins Netz einzuspeisen, wenn die Preise höher sind. Möglich wird dies mithilfe von Batteriespeichern und intelligenten Energiemanagementsystemen. Anlagenbesitzer werden somit ab sofort für ein preis-orientiertes und netzdienliches Einspeiseverhalten belohnt.
Sowohl die Wirkleistungsbegrenzung als auch der Wegfall der Einspeisevergütung incentivieren Anlagenbesitzer dafür, dass sie fortschrittliche Energiesysteme (Smart Meter und intelligente Batteriespeicher) nutzen, um die netzdienliche Einspeisung ihres Stroms zu ermöglichen. Dadurch wird auch die Direktvermarktung als Alternative zur herkömmlichen Einspeisevergütung besonders attraktiv und wichtig für Anlagenbetreiber, die das volle Einnahmepotential ihrer modernisierten Anlagen nutzen wollen.
✔ Keine Abregelung auf 60 % (bei Nutzung von Smart Meter oder Steuerbox)
✔ Höhere Einnahmen durch flexible Einspeisung zu besseren Marktpreisen
✔ Schutz vor Nullvergütung bei negativen Strompreisen
✔ Besonders lukrativ für Anlagen mit Batteriespeicher und Energiemanagementsystemen
Wer eine neue PV-Anlage plant oder betreibt, sollte sich frühzeitig über die Installation eines Smart Meters und einer Steuerbox informieren, um die 60-Prozent-Regel zu umgehen. Gleichzeitig lohnt sich für viele Betreiber der Wechsel in die Direktvermarktung, um Einnahmeverluste zu vermeiden und sogar höhere Erträge zu erzielen.
Wenn du Fragen hast oder weitere Informationen benötigst, sind wir hier, um dir zu helfen.